Der Ortsname Magdeburg und die Volksetymologie
DOI:
https://doi.org/10.58938/ni476Schlagworte:
OnomasticsAbstract
Seit Jahren steige ich am Magdeburger Hauptbahnhof ein und aus. Wenn dann die Ansage kommt, man sei in Magdeburg, kann man immer wieder bei einigen Fahrgästen ein ironisches Grinsen erkennen. Warum? Nun, in dem bei der Deutschen Bahn offenbar zentral erstellten Ansagetext wird Magdeburg mit langem -a- gesprochen, so wie auch das Wort Magd im Allgemeinen im Hochdeutschen artikuliert wird. Dieses kleine Beispiel ist für die Frage nach der Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens Magdeburg von einiger Bedeutung, zeigt es doch, dass der Ortsname natürlich mit dem Wort Magd in Verbindung gebracht wird. Man spricht in derartigen Fällen bekanntlich von volksetymologischen Umdeutungen oder – vor allem in der Leipziger Onomastik – von (scheinbarer) sekundärer semantischer Motivierung. Im Fall von Magdeburg ist die Annahme, es liege das Wort Magd zugrunde, in fast einmaliger Weise seit Jahrhunderten nachgewiesen.Downloads
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